Mitte Oktober freute ich mich auf das 4. Modul des Multiplikatorenkurses in Hamburg, darauf in der vertrauten Gruppe miteinander und voneinander lernen zu können. Gemeinsam singen, tanzen, beten, eine Mitte entstehen lassen, auf unser Inneres, auf uns als Gruppe schauen und den Blick in die Zukunft wagen …
Maria Steinfort und Patricia von Massenbach-Wahl haben diese Zeit mit dem Thema: „Lebenswunder anschauen“ eingerahmt. Für eine Kursteilnehmerin war die Geburt ihres Kindes ein Lebenswunder und wir konnten sie nun wieder in unserer Mitte begrüßen. Dies kam in einer Anschauung zum Tragen: „Geboren werden braucht Zeit“. Wir wagten einen neuen Blick auf unsere Kurswoche und tauchten tiefer in die Kindertheologie und die Entwicklungspsychologie ein. Dabei faszinierte mich am meisten, wie die Such- und Fragehaltungen von Menschen in den Anschauungen der Franz-Kett-Pädagogik GSEB aufgegriffen werden. Denn hier können alle Altersgruppen auf ihrem Weg abgeholt werden.
Wir weiteten unseren Blick in das Vier-Farben-Land, begleiteten drei Schmetterlinge auf ihrem Weg und ließen uns von den unterschiedlichen Morgenloben inspirieren. In zwei Gruppen erarbeiteten und gestalteten wir zu den Themen Interreligiosität und Spiritualität eine Anschauung. Dies ist immer wieder eine Herausforderung für uns als Teilnehmer, denn es gibt viele Dinge zu beachten. Beispielsweise die Kernaussage in der Anschauung herauszuarbeiten und dabei die unterschiedlichsten Ideen und Ansichten jedes Einzelnen in den Blick zu nehmen und zu einem gemeinsamen Projekt werden zu lassen. Dabei kam das Stichwort Verlangsamung zum Tragen. Dies beschäftigte mich in diesem Modul am meisten.
Außerdem konnte Maria Steinfort das in der Anschauung „Ihr seid das Licht der Welt“, noch einmal thematisieren und wir haben erfahren, wie wirkungsvoll kleine und langsame Schritte nachwirken. Dafür nochmals Dankeschön.
Die Verlangsamung und den Himmlischen Blick wagten wir an unserem letzten Nachmittag und Abend. Es liefen die Vorbereitungen für den gemeinsamen Gottesdienst, der für alle ein besonderer Höhepunkt geworden war. Dabei ist es faszinierend, wie Patricia den Ablauf plant, jeder sich mit seinen Begabungen einbringen kann und es zu einem Ganzem wird. Doch bevor wir das Buffet stürmten, wollten wir uns noch auf die erlernte Franz-Kett-Weise bei Maria und Patricia für die Tänze, die Lieder, die vielen unterschiedlichen Anschauungen und Anregungen, die tollen Ideen, die praktischen Theorieblöcke, die Gruppenarbeit, die Geduld, das Aushalten der sensiblen Momente, die ganzheitlichen Erfahrungen, die unterstützende Gemeinschaft, die tolle Anleitung, die Wertschätzung und das Engagement bedanken.
Dies mündete in einem leckeren, gemütlichen und sehr, sehr lustigen gemeinsamen Abend. Überhaupt wurde in dieser Woche viel gelacht. Selbst am letzten Tag wollte keine richtige Abschiedsstimmung aufkommen, weil das nächste Ziel, der Franz Kett Pädagoge GSEB, schon gesetzt ist und wir wussten, dass wir uns im April 2020 in Hamburg wiedersehen würden.
Jaqueline König