Donnerstag – Ankommen, Herzen öffnen, Märchen
Vorbei am Universitätsgelände, mitten auf der grünen Wiese, liegt das Begegnungszentrum der Schönstadtbewegung in Würzburg. Die Freude über das Wiedersehen ist riesig. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen und sich mit einem Nachmittagskaffee gestärkt haben wird sich ausführlich herzlich mit Musik und Tanz, ganz nach Kett-Manier, begrüßt. Dabei sind die beiden Leitungspersonen Kerstin Lermer und Dagmar Kretz bereits Teil der Gruppe. Wir lächeln einander zu, nehmen uns an der Hand, legen einen Filzkreis für unseren Platz und freuen uns: Ich bin da! – Du bist da! - Wir sind miteinander verbunden da! Die Mitte unseres Anfangskreises ist noch leer - wie unsere Hände. Wir öffnen unsere Herzen, wir er-warten und bereiten uns für das, was uns in den kommenden Tagen ins Herz fallen möchte und bitten dafür um Gottes Segen!

Nach einem weiteren Tanz füllt sich unsere Mitte mit einer Schatzkiste, deren Inhalt entdeckt werden möchte. Viele Begriffe, die uns in den kommenden Tagen beschäftigen werden kommen uns zu Ohren. Im Gegenzug dazu legen wir unsere Fragen und das, was uns umtreibt zu unserer Arbeit mit der FKP um den Kreis dazu. So entsteht eine Verbindung von meinem Platz zur Mitte, die gestaltet werden möchte.

Nach dem Abendessen begegnen wir an diesem Wochenende zum ersten Mal einem Märchen in ganz besonderer Art. Doch bevor wir es tatsächlich zu hören bekommen, wird von Dagmar Kretz auf wunderbare Weise unser Inneres auf das, was durch das Märchen in uns angerührt werden könnte, vorbereitet: Wir gehen gedanklich in den Wald, erspielen, was dort zu finden sein könnte (Haus, Bäume, Räuberhöhle, Tiere, Fabelwesen…) und lassen in der Mitte unseres Kreises einen Märchenwald aus Naturmaterialien entstehen. Wir stellen uns vor und spielen in wechselnden Rollen, tief verwurzelt zu sein, wie ein Baum anderen Schutz und Zuflucht zu gewähren, Halt zu geben. Wir sind Räuber und nehmen uns gegenseitig den Beutesack weg – verstecken ihn in der Höhle. Dabei kommen wir ganz schön ins Schwitzen und das Kind in uns erwacht zum Leben 😉.

In diese Vorbereitungen hinein erzählte uns Dagmar Kretz das Märchen von der Alten im Wald.

Das, was uns im Herzen anrührte, wovon wir berührt wurden, konnten wir anschließend durch ein Zeichen an der entsprechenden Stelle im Bodenbild zum Ausdruck bringen. Und es wurde uns bewusst, wieviel Lebenswissen doch in so einem Märchen steckt.

Nach einem gemütlichen Zusammensein bei einem Gläschen Wein fand dieser Abend ein Ende.

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Freitag – Wie kommt das Gefühl ins Bild?

Was gibt es Schöneres, als den Tag mit einem Morgenlob starten und sich anschließend an den reich gedeckten Frühstückstisch setzen zu dürfen?

Kerstin Lermer erzählt uns vom Ginkobaum, einem Baum voller Besonderheiten und biologischer Raritäten. In einer Traumreise wurden wir selber zu Baum und Blatt und überlegten anschließend: Was bringt mich zum Staunen? Welche Bedeutung hat das Ginkoblatt/der Baum heute für mich?

Auch hier bringen wir legend zum Ausdruck, was unser Inneres berührt. In unser so geöffnetes Herz hinein hören wir ein Schriftwort, formulieren Bitten und Dank und legen im Vater unser all unsere Gedanken in Gottes Hände.

Nach dem Frühstück konnten wir Körper und Seele durch Singen und Tanzen in Schwingung versetzen, ehe wir zur geistigen Reifung theoretische Grundlagen zum Bodenbild in der FKP hörten.

Anschließend wurden wir wieder aktiv und überlegten uns in Kleingruppen, Möglichkeiten, wie wir einen vorgegebenen Schauplatz (z.B. Baum) aus dem Märchen Frau Holle mit den anderen Teilnehmern „erspielen“ bzw. erfahrbar machen können.

Nach der Mittagspause stellten wir uns gegenseitig unsere Ergebnisse vor, indem wir tatsächlich den betreffenden Schauplatz „erspielten“. Hier wurde wieder einmal deutlich, wie fruchtbar es ist, gemeinsam in der Gruppe in die Tiefe zu gehen, dem nachzuspüren, was in der Geschichte steckt und wie es erfahrbar gemacht werden kann.

Nach dem Frühstück konnten wir Körper und Seele durch Singen und Tanzen in Schwingung versetzen, ehe wir zur geistigen Reifung theoretische Grundlagen zum Bodenbild in der FKP hörten.

Anschließend wurden wir wieder aktiv und überlegten uns in Kleingruppen, Möglichkeiten, wie wir einen vorgegebenen Schauplatz (z.B. Baum) aus dem Märchen Frau Holle mit den anderen Teilnehmern „erspielen“ bzw. erfahrbar machen können.

Nach der Mittagspause stellten wir uns gegenseitig unsere Ergebnisse vor, indem wir tatsächlich den betreffenden Schauplatz „erspielten“. Hier wurde wieder einmal deutlich, wie fruchtbar es ist, gemeinsam in der Gruppe in die Tiefe zu gehen, dem nachzuspüren, was in der Geschichte steckt und wie es erfahrbar gemacht werden kann.

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Beim Hören des anschließenden Märchens, hineinerzählt in die mittlerweile vollendete Schauplatzgestaltung, konnten wir durch unsere eigenen Berührungen im Herzen noch einmal dem im Märchen enthaltenen Lebenswissen, dem Zauber der verschiedenen Bilder und der Wirkung der metaphorischen Sprache nachspüren.

Passend dazu, machten wir uns nach dem Abendessen gemeinsam auf den Weg zu einem erzählenden Vortrag von Dr. Markus Grimm. Der Theologe und Schauspieler brachte uns auf äußerst kurzweilige und sehr anschauliche Art durch einen Monolog als Tilman Riemenschneider vor dessen Altar das Leben dieses Künstlers näher. Sofort viel mir auf, dass ich auch hier deshalb so gefesselt zuhören konnte, weil Herr Grimm die Emotionen, Befindlichkeiten und Gedanken des alten Meisters so überzeugend echt spielte, dass diese wiederum in den Herzen der Zuhörer, in meinem Herzen, Anklang und Resonanz fanden – fehlte nur noch, dass wir Zuhörer das, was in uns angeklungen war, auf unsere Weise wieder zum Ausdruck bringen konnten (so wie es Riemenschneider selbst durch sein künstlerisches Wirken tat). So konnten wir eine Antwort auf die Frage erahnen, die sich Riemenschneider schon als Jugendlicher vor einem Bildstock stellte: „Wie kommt das Gefühl in´s Bild?“ und der Bogen zur FKP spannte sich von ganz allein…

Erfüllt von diesem wunderbaren Tag, setzten wir uns in der Weinstube des Hauses noch gemütlich zusammen, erzählten uns Geschichten, tauschten Erfahrungen aus, hatten viel zu lachen und fielen müde, aber glücklich ins Bett.

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Samstag – Theorie – Praxis – herzerfrischender Ausklang

Das Morgenlob an diesem Tag wurde uns durch Dagmar Kretz geschenkt. In Anlehnung an Märchen und Geschichten, war in der Mitte ein Gürtel mit der Zahl sieben zu sehen. Ein positives Selbstbild, wie das, des tapferen Schneiderleins gibt uns Kraft und Zuversicht. Wie im Märchen das Schneiderlein, umgürten wir mit unseren Händen die Leibmitte und spüren ihr als Kraftzentrum nach. Wir beten einen Psalm, umgürten uns imaginär mit der Kraft Gottes und gehen dem Erlebten in dem Lied: „Gott, du umgürtest mich mit Kraft“ singend nach. Schließlich gestalten wir einen eigenen „Kraft-Gürtel“ und stellen alles unter den Segen Gottes.

Auch an diesem Tag tut uns nach dem Frühstück das gemeinsame Singen und Tanzen gut und berührt unser Herz.

In der folgenden Anschauung zum Brot spüren wir dem Wachsen der Saat und der dafür nötigen menschliche Arbeit nach. Wir bringen den Werdegang des Brotes mit Tüchern und natürlich mit unserem Körper und unserer Sprache zum Ausdruck – Kräfte des Lebens werden spürbar und sichtbar ins Bild gebracht. Am Ende lege ich ein eigenes Zeichen des Wachsens und Werdens für mich.

In der anschließenden Kleingruppe wird überlegt, an welcher Stelle der Anschauung: Verleiblichung, Bewegung und Tanz, Versprachlichung etc. zu finden war, um so einmal mehr der hinter einer Anschauung steckenden Theorie auf die Spur zu kommen.

Bis zur Mittagspause durften wir uns dann von dem Gedanken: „Was nährt mich?“ lenken und inspirieren lassen und unsere Empfindungen und Gedanken kreativ mit Hilfe von verschiedenen Bastel- und Malmaterialien zum Ausdruck bringen. Kreativ-Meditative Zeit für MICH!

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Am Nachmittag erläuterte uns Kerstin Lermer weitere Grundlagen zum Symbolverständnis. Im Anschluss daran, wurden sechs verschiedene Symbole in Gruppenarbeit nach folgenden Gesichtspunkten aufgeschlüsselt:

•  Bedeutung für mich/Kinder?

•  Wie kann ich Räume öffnen, damit es erfahrbar wird?

•  In welchen Geschichten, Märchen, biblischen Erzählungen kommt es vor?

So entstand ein reichhaltiger Ideenschatz zum Umgang mit den jeweiligen Symbolen.

Der intensivste, lustigste und wohl auch längste Abend dieses Wochenendes folgte im Anschluss:

Wir machten uns durch die Wiederholung einiger Tänze zunächst etwas „warm“, dann sangen wir uns gemeinsam durch verschiedene Schlager und Popsongs bis wir beim „Zeitungsspiel“ vor Lachen oft nicht mehr agieren konnten. Da war es gar nicht so einfach, sich beim nächsten Spiel „Wer bin ich?“ zu merken, welche Figuren schon erkannt wurden und welche bereits verneint wurden … . Zum Glück konnten wir unsere Gedanken bei dem Bewegungslied „Jepo, I Tai Tai Je“ wieder bündeln, sonst hätten wir die Bewegungsabläufe nicht mehr koordinieren können. Den Abschluss des herrlich herzerfrischenden Abends bildete der Vortrag eines Liedes über den Schwarz-Weißen Ritter…

Sonntag – Gottesdienst – Reflexion – Verabschiedung

Den Abschluss unseres Wochenendes bildete unser gemeinsamer Gottesdienst, der ganz im Zeichen des Brotes stand. Einmal mehr vertieften wir den Werdegang des Brotes anhand der verschiedenen Farben um das Brot in der Mitte herum. Wir schmückten die symbolisierten Kräfte des Lebens und hörten in dieses Bild hinein Jesu Wort: „Ich bin das Brot des Lebens“ und teilten das Brot. So zeigt uns Jesus im Brot ein Bild, wie Gott für uns da ist und wie wir miteinander das Leben teilen können. Deshalb schauen und zeigen wir das Brot – zeigen, wie kostbar, wie heilig es ist.

Nun entsteht durch ein goldenes Seil das Bild einer Monstranz und wir formulieren unseren Dank hinein in das Bild.

Die Reflexion geschieht durch einen Blick in den Märchenspiegel: Wovon bin ich beschenkt worden? Was liegt mir im Magen? Was möchte ich in der Praxis ausprobieren?

Bereitgestellt von : Barbara Grellner

Schließlich naht die Verabschiedung, die ganz erfüllt ist, von dem herzlichen Miteinander, dem gemeinsamen Lachen, den vielen Eindrücken, die zum Ausdruck gebracht wurden, den guten Gesprächen, dem bereichernden Austausch in der Gruppe und der Vorfreude auf unser nächstes Treffen im März 2026.

Title Image wurde von : Barbara Grellner bereitgestellt

Beitrag wurde von : Barbara Grellner bereitgestellt