Werkstatt-Wochenende – Franz-Kett-Pädagogik GSEB vom 16. – 18. Februar 2024 in Würzburg

Zu den Werkstatt-Wochenenden sind Franz-Kett-Pädagoginnen und -pädagogen sowie Kursleitende eingeladen, um an der Weiterentwicklung unserer Pädagogik mitzuwirken. Der diesjährige inhaltliche Schwerpunkt lag auf der sog. „Erfahrungsspirale“. Es handelt sich dabei um einen didaktischen Prozess, der individuelles Erleben und Erfahren in und mit einer Gruppe initiiert und begleitet. Ausgangspunkt aller pädagogischen Überlegungen ist der individuelle Mensch, die Person, das Kind. Im Zusammenklang mit einem Thema werden sog. Erfahrungsfelder umkreist und durchschritten, die den Horizont aller Beteiligten weiten möchten. Entsprechend gestaltet sich das themenbezogene praktische Angebot in wachsender Vielfalt. Der Prozess, der dabei in Gang kommt, kann neue Erlebnisse und Erfahrungen ermöglichen, Lebens- und Sachwissen erschließen, Zugänge zur eigenen und zu anderen Religionen eröffnen. In der je individuellen und gemeinsamen Deutung des Erlebten kann ganzheitliche Bildung geschehen und das eigene Leben und der Zusammenhalt in der Gruppe sich vertiefen. (Margot Eder)

Die Erfahrungsspirale wurde bereits in den Anfängen der „Religionspädagogischen Praxis“, aus der die Franz-Kett-Pädagogik GSEB hervorging, von Sr. Esther Kaufmann und Franz Kett entwickelt und praktiziert. Sie hat sich vielfach bewährt und gehört wesentlich zur kindorientierten Ausrichtung dieser Pädagogik. An diesem Werkstatt-Wochenende sind wir in ein vertieftes Nachdenken über die Erfahrungsspirale eingestiegen, das sich dann in einer Seminarwoche fortsetzen soll. Es geht um Vergewisserung wie auch Fortschreibung, es geht darum, aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen einzubeziehen und neue Zugänge zu schaffen.

Die Eröffnungsrunde lud dazu ein, Erlebtes zu erzählen, zu reflektieren und einander Anteil an persönlichen Erfahrungen zu geben. Und schon waren wir bei der ersten Arbeitseinheit angelangt: Austausch zur Fachtagung vom Januar 2024, bei der Prof. Martin Jäggle (Wien) zum Thema „Erfahrung aus Sicht der Religionspädagogik“ referiert hatte. Wir filterten aus einer Rückschau auf den Vortrag acht Komponenten heraus und betrachteten diese im Blick auf die Franz-Kett-Pädagogik GSEB. Nach unserer Selbst-Einschätzung gibt es in einigen Bereichen hohe Kompetenzen unserer Pädagogik, in anderen noch Entwicklungspotential.

Bereitgestellt von : Dagmar Kretz und Susanne Kopp

Am Samstagvormittag beschäftigten wir uns dann intensiv mit der Theorie der Erfahrungsspirale. Eine sehr gut strukturierte Powerpoint-Präsentation von Katharina Wagner sowie die ergänzenden und informativen Erläuterungen von Margot Eder beleuchteten dabei sowohl anthropologische als auch pädagogische und didaktische Aspekte der Erfahrungsspirale.

Bereitgestellt von : Dagmar Kretz und Susanne Kopp

Am Nachmittag ging es dann ans praktische Arbeiten: In drei Kleingruppen wurden Stoffsammlungen für zielgruppen- und themenbezogene Erfahrungsspiralen erarbeitet. Geplant ist, nach einer Praxiserprobung Teile davon im Jahrbuch 2025 zu veröffentlichen.

Bereitgestellt von : Dagmar Kretz und Susanne Kopp

Samstagabend: Es war … einmal mehr, dass Margot uns in ihrer unvergleichlichen Art ein Märchen erzählte bzw. raunte, brummelte, flötete, räuberte, raunzte, spielte, sang… – Was haben wir gelacht! Am Ende war die Kröte getötet, der Weinbrunnen gerettet – und der Silvaner zum königlichen Hochzeitsfest eingeschenkt…

Bereitgestellt von : Dagmar Kretz und Susanne Kopp

Ein weiterer intensiver Moment dieses Wochenendes war der gemeinsame Gottesdienst am Sonntagmorgen. Eva Muronova und Cyril Havel gestalteten ihn mit einem schlichten und gleichzeitig sehr vielschichtigen Bild zur vertrauten Emmaus-Erzählung, in der zwei Menschen ihre schweren Erlebnisse mitteilen und Anteilnahme erfahren von Jesus, der mitgeht. In dieser Erfahrung öffnen sich ihnen neue Wege, neue Perspektiven – und sie können ihrerseits Haus und Herz öffnen.

Bereitgestellt von : Dagmar Kretz und Susanne Kopp

Danke an alle, die da waren und durch Orga-Arbeit, inhaltliche Beiträge, Lieder, Tänze und vor allem auch engagiertes Mitmachen dieses Werkstatt-Wochenende so bereichert haben.